Radstreifen, die oft zugeparkt sind, müssen nicht nur regelmäßiger vom Ordnungsamt kontrolliert werden, sondern auch durch Poller oder sonstige bauliche Elemente abgesichert werden. Dies gilt insbesondere für Aufstellflächen für Radfahrende an Kreuzungen, die besonders häufig zugeparkt werden, sodass die Sicherheit von Radfahrenden dort gefährdet ist. Ein Beispiel hierfür stellt die Fasanenstraße dar, bei welcher die Aufstellflächen für Radfahrende öfter zugeparkt als freigehalten sind und das Bezirksamt bereits an einer Lösung mit Pollern arbeitet. Dies muss in Zukunft an mehr Stellen im Bezirk erfolgen, um neben der verstärkten Kontrolle durch das Ordnungsamt auch durch bauliche Elemente Falschparken zu verhindern.
Mit dem Pop-up-Radweg in der Kantstraße hat unser Bezirk den längsten temporären Radfahrstreifen in Berlin umgesetzt, welcher dafür sorgte, dass der Radverkehr im September 2020 im Vergleich zum September 2019 um 252,7 Prozent zunahm (Quelle 1: RBB) und somit auch eine schelle Verbesserung der Situation von Radfahrenden erreicht wurde. Dieser Radfahrstreifen in der Kantstraße darf nicht wieder verschwinden und muss verstetigt werden. Dafür müssen wir uns in der BVV auch gegen FDP-Pläne einer teuren Komplettumgestaltung der Kantstraße, die eine Lösung für den Radverkehr auf Jahre verzögern würde, einsetzen. Zudem müssen wir uns nach Beschluss des Radverkehrsnetzes durch den Senat dafür einsetzen, dass weitere Pop-up-Radwege geprüft werden, da wir auch an vielen anderen MIV-dominierten Straßen, wie der Bundesallee in Wilmersdorf oder der Kaiser-Friedrich-Straße in Charlottenburg, schnell breitere und sicherere Radstreifen benötigen, die mehr Menschen zum Umsteigen auf das Rad ermutigen.
Als dritte Änderung bezüglich des Radverkehrs, fordern wir einen bezirklichen Radverkehrsplan nach Vorbild des Radverkehrsplans von Friedrichshain-Kreuzberg (Quelle 2). In diesem Plan müssen Defizite im bestehenden Netz analysiert und benannt werden und auf dieser Grundlage Maßnahmen erstellt und nach Handlungsbedarf priorisiert werden. Dieser Plan dient somit dem Bezirk als Leitfaden, an welchen Stellen prioritär Verbesserungsbedarf für den Radverkehr besteht und gibt Bürger*innen einen transparenten Überblick welche Maßnahmen der Bezirk in den kommenden Jahren plant.
Quelle 1 (RBB): https://www.rbb24.de/panorama/thema/corona/beitraege/2021/01/radverkehr-popup-radwege-anzahl-2020-berlin-kfz-entwicklung.html
Quelle 2 (Radverkehrsplan Friedrichshain-Kreuzberg): https://www.berlin.de/ba-friedrichshain-kreuzberg/_assets/pdf-dateien/radverkehrsplan.pdf